Meine abenteuerlichen Afrika-Reisen: Lebendige Erinnerungen an unvergessliche Erlebnisse – Patricia Dietrich | Eine Rezension
Hinweis: Die Autorin hat mir ein Rezensionsexemplar ihres Buches über BoD zur Verfügung gestellt. Liebe Patricia, vielen Dank für das Vertrauen und die Möglichkeit, dein Buch kennenzulernen. [Werbung]
Abenteuerlust zwischen zwei Buchdeckeln – von
Begegnungen, Grenzerfahrungen und der Sehnsucht nach dem Ursprünglichen
Reiseliteratur ist für mich seit jeher eine Form des
Unterwegsseins im Kopf – gerade wenn das Fernweh groß ist und die nächste echte
Reise noch warten muss. Als begeisterte Leserin solcher Reiseberichte (Helge
Timmerberg zählt etwa zu meinen Favoriten) war ich gespannt auf Patricia
Dietrichs Buch Meine abenteuerlichen Afrika-Reisen. Schon der Titel
versprach lebendige Abenteuer in der Ferne, und genau das habe ich in dieser
Lektüre gefunden. Tatsächlich fühlte ich mich bereits nach wenigen Seiten
mitgenommen auf eine Reise quer durch den afrikanischen Kontinent, so als säße
ich neben der Autorin im Jeep oder stünde mit ihr am Lagerfeuer.
Dietrich, Jahrgang 1958, hat erst spät ihre Leidenschaft
fürs Schreiben zum Beruf gemacht – 2023 erschien ihr Debütroman, 2024 folgte
eine Fortsetzung, und nun wagt sie sich mit dem aktuellen Werk auf neues
Terrain. Veröffentlicht hat sie das Buch im Selbstverlag bei BoD – Books on
Demand. Diese Unabhängigkeit merkt man dem Buch im besten Sinne an: Hier
erzählt eine Frau in ihren mittleren 60ern frei von der Leber weg von ihren Erlebnissen,
unverfälscht und persönlich. Und was für Erlebnisse das sind! In drei packenden
Reisegeschichten nimmt uns Patricia Dietrich mit auf ihren waghalsigen Versuch,
den Kilimandscharo zu bezwingen, auf die Spur der Berggorillas in den
Nebelwäldern Ruandas und auf ein Solo-Abenteuer durch die endlosen Weiten
Tansanias. Sie schildert, wie ihr in der dünnen Höhenluft am Kilimandscharo
fast der Atem stockt, wie sie mit nichts als einer Machete bewaffnet ein
traditionelles ugandisches Gericht zubereitet und wie sie sogar Zeugin eines
neuen Lebens wird – ein Wunder, dem sie in der afrikanischen Wildnis beiwohnt.
Jede dieser Episoden ist für sich schon außergewöhnlich; zusammen ergeben sie
ein Kaleidoskop von Abenteuern, das von der ersten bis zur letzten Seite
fesselt.
Literarische Qualität
Patricia Dietrich schreibt mit einer spürbaren Begeisterung,
die sofort auf mich als Leserin übergesprungen ist. Ihre Sprache ist klar und
ungekünstelt, doch zugleich atmosphärisch dicht: Ob staubige Savanne im
Morgenlicht oder dschungelgrüner Berghang im Nebel, die Schauplätze erwachen
beim Lesen lebhaft zum Leben. Man meint beinahe, den rotgoldenen Sonnenaufgang
über der Serengeti zu sehen und das entfernte Trompeten der Elefanten zu hören,
so eindringlich werden die Sinneseindrücke geschildert. Vor allem aber versteht
Dietrich es, Spannung zu erzeugen – immer wieder fühlte ich beim Lesen diesen Sog,
den man sonst aus guten Thrillern kennt. Nicht umsonst heißt es in der
Beschreibung, man wähne sich mitunter „mitten in einem packenden Krimi“.
Tatsächlich geraten einige Szenen so dramatisch, dass ich stellenweise vergaß, keinen
Kriminalroman in Händen zu halten, sondern „nur“ einen Reisebericht. Aber genau
dieser erzählerische Schwung macht den Reiz des Buches aus: Reiseabenteuer
werden hier zu mitreißenden Geschichten verdichtet, ohne dabei an
Wahrhaftigkeit einzubüßen.
Die literarische Qualität des Buches zeigt sich insbesondere
in der Balance aus lebendiger Schilderung und reflexiver Ruhe. Auf temporeiche
Passagen – etwa wenn Dietrich allein durch die Wildnis fährt oder sich
entschlossen an den steilen Pfad des Kilimandscharo klammert – folgen ruhigere,
nachdenkliche Momente. In diesen Passagen reflektiert die Autorin über das
Erlebte, stellt Bezüge zu früheren Erfahrungen her oder gönnt dem Leser einen
Blick auf ihre Gefühlswelt. Solche Wechsel geben dem Buch einen angenehmen
Rhythmus. Zudem glänzt Dietrich mit Details: Kleine Beobachtungen, sei es das
Lachen eines ugandischen Kochs beim gemeinsamen Zubereiten eines Mahls oder das
Verhalten der Berggorillas im dichten Unterholz, verleihen den Erzählungen
Authentizität. Eine begeisterte Leserstimme bringt es auf den Punkt: Das Buch
sei „so authentisch und toll geschrieben… man muss es einfach lesen… und kann
nicht wieder aufhören“. Dieser Einschätzung kann ich mich nur anschließen.
Psychologische Tiefe und persönliche Resonanz
Was Meine abenteuerlichen Afrika-Reisen über den
reinen Abenteuerbericht hinaushebt, ist die spürbare psychologische Tiefe.
Patricia Dietrich berichtet nicht nur was passiert ist, sondern lässt
uns teilhaben an ihren inneren Empfindungen dabei. Sie beschreibt offen die
Mischung aus Euphorie und Angst, als sie aufbricht, den höchsten Berg Afrikas
zu besteigen – die Zweifel am Vorabend des Aufstiegs, das Kribbeln der Vorfreude
und schließlich die ernüchternde Erkenntnis der eigenen körperlichen Grenzen in
der dünnen Luft. Diese Ehrlichkeit macht die Lektüre ungemein empathisch. Ich
habe mit ihr gelitten, als die Atemnot sie zur Umkehr zwang, und mit ihr
gestaunt, als sie wenig später in Uganda die Geburt eines Kindes miterleben
durfte (ein Moment voller Hoffnung und neues Leben, den sie beinahe lyrisch
schildert). Überhaupt sind es oft die leisen Töne, die nachklingen: Wenn
Dietrich nach gefährlichen Situationen – einer Nacht inmitten
wildtierdurchstreifter Dunkelheit oder einer brenzligen Beinahe-Panne in der
Savanne – am Lagerfeuer sitzend über das Glück des Lebens reflektiert, spürt
man einen tiefen Nachhall existenzieller Fragen. Was treibt einen an, solche
Risiken einzugehen? Welche Erkenntnisse nimmt man aus Grenzerfahrungen mit
zurück? Das Buch gibt darauf keine platten Antworten, aber es ermöglicht, diese
Fragen mitzudenken. In den Schilderungen klingt immer wieder an, wie sehr diese
Reisen auch innere Reisen waren – zu sich selbst, zu Ängsten und Mut, zu Demut
vor der Natur. Diese introspektiven Momente verleihen dem Buch Substanz und
Herz.
Auch bei mir persönlich hat die Lektüre einiges ausgelöst. Man
merkt: Hier schreibt eine Frau, die etwas in sich bewegen ließ durch ihre
Abenteuer, und genau das überträgt sich auf die Leser*innen. Vielleicht rührt
mich das Buch auch deshalb, weil Dietrich kein unverwundbarer Abenteurer ist,
sondern ein Mensch mit Ängsten, Zweifeln und großem Herzen. Ihre Offenheit,
Schwächen zuzugeben und trotzdem immer wieder den nächsten Schritt ins
Unbekannte zu wagen, hat mich tief beeindruckt.
Gesellschaftliche Relevanz eines Reiseberichts
Reisen bildet – dieses alte Sprichwort bestätigt sich in
Dietrichs Erinnerungen auf vielfältige Weise. Meine abenteuerlichen
Afrika-Reisen bietet nicht nur persönliche Anekdoten, sondern auch subtile
gesellschaftliche Einblicke. So erfährt man als Leser*in nebenbei viel über die
besuchten Länder: über die Herzlichkeit der Menschen in Tansania, die
kulturellen Traditionen Ugandas oder die Anstrengungen Ruandas, seine
Naturschätze – wie die vom Aussterben bedrohten Berggorillas – zu schützen.
Dietrich urteilt dabei nicht von oben herab, sondern begegnet anderen
Lebenswelten mit spürbarem Respekt und Neugier. In einer Zeit, in der oft über
kulturelle Differenzen und Missverständnisse gesprochen wird, wirkt dieses Buch
wie ein Brückenschlag: Es zeigt, wie verbindend gemeinsame Erlebnisse sein
können, auch wenn man aus völlig unterschiedlichen Hintergründen stammt. Wenn
die Autorin zum Beispiel mit lokalen Guides am Lagerfeuer sitzt und Geschichten
austauscht, entsteht das Bild einer weltumspannenden Gemeinschaft – Menschen,
die einander zuhören, voneinander lernen. Solche Momente haben mich bewegt,
denn sie erinnern daran, wie wichtig Offenheit und Empathie in unserer
globalisierten Welt sind.
Darüber hinaus hat das Buch für mich einen gesellschaftlich
inspirierenden Aspekt im Hinblick auf Rollenbilder und Alter: Patricia Dietrich
zeigt als reiseerprobte Frau, dass Abenteuerlust kein
Verfallsdatum kennt. Unwillkürlich fragt man sich: Wieso sollten waghalsige
Afrika-Trips nur jungen Backpackern vorbehalten sein? Die Autorin sprengt
Klischees, indem sie mutig ihren Traum lebt – egal in welchem Alter. Gerade
dadurch, finde ich, erhält ihr Bericht auch eine Vorbildfunktion. Er ermutigt
dazu, eigenen Träumen zu folgen und sich etwas zuzutrauen, selbst wenn es
außerhalb der Komfortzone liegt. Dieses Empowerment zwischen den Zeilen halte
ich für äußerst relevant.
Nicht zuletzt weckt das Buch eine Sehnsucht, die vielleicht
ebenfalls als „gesellschaftlich“ gelten darf: Fernweh. Bei einer Lesung der
Autorin soll „der Saal […] erfüllt von Fernweh“ gewesen sein (Schönebecker
Volksstimme) – und genau dieses Fernweh spürt man auch beim Lesen auf jeder
Seite. In Zeiten, da Reisen nicht immer unbeschwert möglich ist, hält Dietrichs
Werk die Lust aufs Entdecken lebendig. Es zeigt, was für ein unschätzbarer Wert
persönliche Begegnungen und Erfahrungen in der Fremde sind. Und es lädt dazu
ein, im Geiste mitzureisen und den eigenen Horizont zu erweitern.
Fazit
Meine abenteuerlichen Afrika-Reisen ist mehr als ein
Reisebericht – es ist eine leidenschaftliche Einladung, die Welt mit offenen
Augen und offenem Herzen zu erleben. Literarisch überzeugt das Buch durch
fesselnde Erzählkunst und authentische Stimme; inhaltlich durch den Reichtum an
Erlebnissen und Gefühlen. Ich habe beim Lesen gelacht, mitgefiebert, gestaunt –
und das Buch am Ende mit einem tief zufriedenen Seufzer zugeklappt. Patricia
Dietrich hat mit ihren Erinnerungen ein Stück lebendige Reiseliteratur
geschaffen. Für Fans von echten Abenteuern, fernab der ausgetretenen Pfade, und
für alle, die in der Lektüre eine Spur von Aufbruch und Selbsterkenntnis
suchen, ist dieses Buch eine Entdeckung wert. Ich jedenfalls habe jede Seite
genossen – und dabei eine Form des Reisens gefunden, die ebenso unvergesslich
ist wie die geschilderten Erlebnisse selbst.
Quellenhinweise
Diese Rezension beruht auf meiner eigenen Lektüre des Buches
sowie auf öffentlich zugänglichen Informationen. Ergänzend habe ich folgende
Quellen herangezogen: den Klappentext und die Verlagsangaben zu Patricia
Dietrichs Roman (BoD, 2025, buchshop.bod.de), die Autorenseite auf
LovelyBooks (lovelybooks.de), einen Pressebericht der Schönebecker Volksstimme
vom 24. April 2025 über eine Lesung in Biere (volksstimme.de) sowie ausgewählte
Leserstimmen auf Amazon (amazon.de).
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